From: | Kai Bernau |
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Subject: | interview/narrative? |
Date: | January 31, 2005 13:51:39 GMT+01:00 |
To: | Helmut Schmid |
verehrter Helmut Schmid,
mein name ist kai bernau, ich bin ein deutscher student im vierten (und letzten) jahr im studiengang grafische & typografisch gestaltung an der königlichen akademie in den haag.
bitte entschuldigen Sie die störung.
für mein diplomprojekt "neutralität und stilistische dauerhaftigkeit in konstruierten groteskschriften" (eine englische kurzbeschreibung es projekts können Sie bei interesse als pdf-datei unter http://kaibernau.com/files/durability_02.pdf herunterladen), und für ein theorie-essay über die geschichte der serifenlosen (unter besonderer berücksichtigung der "großen drei" -- akzidenz, univers, helvetica) würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir ein kurzes interview, oder, wenn Ihnen das lieber wäre, ein "ungeführtes" interview gewähren würden.
mit freundlichen grüßen,
kai bernau
From: | Helmut Schmid |
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Subject: | Re: interview/narrative? |
Date: | February 8, 2005 15:12:13 GMT+01:00 |
To: | Kai Bernau |
kai bernau
irgendwie geriet ihr e-mail in vergessenheit. ein ungefuehrtes interview klingt gut.
helmut schmid
From: | Kai Bernau |
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Subject: | endlich, die narrative |
Date: | March 24, 2005 13:35:27 GMT+01:00 |
To: | Helmut Schmid |
verehrter herr schmid,
bitte verzeihen sie mir, dass ich nun so lange auf eine antwort warten liess.
sie erklärten sich freundlicherweise einverstanden, mir ein "ungeführtes" interview zu gewähren, und ich würde mich nun sehr freuen, wenn sie ein wenig hierüber reflektieren, philosophieren, anekdoten erzählen und oder es verreissen würden:
- gibt es neutralität in (grafik)design, in der typografie?
- was ist es, und wo?
- was ist neutral?
- ist neutralität in der gestaltung gut?
oder, wenn sie im englischen ebenso flüssig sind wie im deutschen:
- is there neutrality in (graphic) design, in typography?
- what is it, and where is it?
- what is neutral?
- is neutrality in design a good thing?
natürlich kann ich ihnen leider für den moment noch nicht verraten, an was genau ich arbeite, denn ich möchte ja eine neutrale und unvoreingenommene antwort von ihnen, sie also nicht beeinflussen.
lieber herr schmid, ich würde mich freuen, wenn sie zu diesem thema etwas schreiben würden, das ich im rahmen meiner diplomarbeit verwenden kann -- gerne zu ihren konditionen, denn ich habe ja gar keine ahnung, was ich ihnen jetzt vorschlagen oder anbieten müsste.
und wenn sie etwas dazu schreiben möchten, wäre ich ihnen sehr verbunden, wenn sie das, wenn ich so dreist sein darf, bis allerspätestens ende april tun könnten.
für eine kleine rückantwort (und natürlich am liebsten eine positive) wäre ich sehr dankbar
ihr
kai bernau
From: | Kai Bernau |
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Subject: | nochma zur narrative |
Date: | March 30, 2005 15:21:57 GMT+02:00 |
To: | Helmut Schmid |
lieber herr schmid,
habe inzwischen erste reaktionen auf meine fragen bekommen, von anderen leuten. leider nicht das was ich erwartete, sondern eher die aussage, dass meine fragen zu vage und weit gefasst seien.
für alle, die das so empfanden, habe ich eine kleine website eingerichtet, wo ich mich etwas genauer zu erklären versuche, und wo Sie, wenn Sie neugierig sind, einen blick auf meine arbeit werfen können:
http://www.kaibernau.com/neutrality.php
mit freundlichen grüßen nach japan
aus den guten alten europa
kai bernau
From: | Helmut Schmid |
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Subject: | Re: nochma zur narrative |
Date: | March 31, 2005 10:44:12 GMT+02:00 |
To: | Kai Bernau |
herr bernau
ihre website kann ich nicht oeffen.
aber auch ohne info von ihrer seite werde ich versuchen
meine ansichten zu ihrem thema zu formulieren.
ob ich es bis zum bis 15. april schaffe weiss ich nicht.
helmut schmid
2005 03 31
17:45
From: | Kai Bernau |
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Subject: | nochma zur narrative |
Date: | March 30, 2005 15:21:57 GMT+02:00 |
To: | Helmut Schmid |
lieber herr schmid,
ihre website kann ich nicht oeffen.
komisch, sollte nämlich eigentlich funktionieren.
wenn sie mögen, können sie aber auch einfach den wichtigsten teil, nämlich eine pdf-datei, worin mein projekt beschrieben ist (und die auch einen gutteil des eigentlichen projektes darstellt) direkt herunterladen:
http://www.kaibernau.com/files/neutrality_1_4_7.pdf (das ist dann auch die aktuellste version, stand heute)
aber auch ohne info von ihrer seite werde ich versuchen
meine ansichten zu ihrem thema zu formulieren.
das wäre mir natürlich grundsätzlich auch sehr recht, aber wenn sie ins zweifeln kommen, oder wenn sie meine arbeit gerne kommentieren möchten, würde ich mich darüber auch extrem freuen.
ob ich es bis zum bis 15.april schaffe weiss ich nicht.
herr schmid, ich bin so dankbar dass sie sich überhaupt die mühe machen, einem wildfremden studenten bei seiner arbeit behilflich zu sein, dass ich ja gar nicht anders kann, als das vollkommen in ordnung zu finden.
in dankbarkeit und mit den besten grüßen
kai bernau
From: | Kai Bernau |
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Subject: | Re: nochma zur narrative |
Date: | May 11, 2005 18:25:41 GMT+02:00 |
To: | Helmut Schmid |
On Mar 31, 2005, at 10:44, helmut schmid wrote:
ihre website kann ich nicht oeffen. aber auch ohne info von ihrer seite werde ich versuchen meine ansichten zu ihrem thema zu formulieren. ob ich es bis zum bis 15.april schaffe weiss ich nicht.
lieber helmut schmid,
ich wollte noch einmal nachhaken wie es denn damit aussieht, ob sie bereits etwas für mich haben, denn sogaar meine allerletzte deadline bis zur drucklegung ist mit ende dieses monats nicht mehr allzuweit hin. wie immer liegen sowohl ein pdf des buches als auch ein musterblatt der "neutralen schrift" auf http://www.kaibernau.com/neutrality.php , die sie diesmal hoffentlich öffnen können.
über kritik zu diesen und algemein ihre antwort würde ich mich freuen, und ich hoffe auch dass sie sich freuen würden, wenn sie eine kopie des buches, ordentlich offset gedruckt und hübsch gebunden, in weniger als zwei monaten in den händen halten werden.
vielleicht mögen sie ja sogar eine art vorwort verfassen :-)
mit demütigsten grüßen kai bernau
From: | Helmut Schmid |
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Subject: | Re: nochma zur narrative |
Date: | May 12, 2005 02:18:07 GMT+02:00 |
To: | Kai Bernau |
lieber kai bernau
ich habe noch nichts fuer sie.
ich kaempfe selbst mit einer deadline...
fuer einen vortrag in tokyo am sonntag (mai 15).
unwichtige neutrale gedanken
versuche ich ihnen um den 25.mai zu senden.
planen sie 2 seiten ein.
es wird sicher kein vorwort!
gruss
helmut schmid
2005 05 12
9:15
From: | Kai Bernau |
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Subject: | Re: nochma zur narrative |
Date: | May 12, 2005 09:30:48 GMT+02:00 |
To: | Helmut Schmid |
lieber helmut schmid,
vielen dank für ihre rasche antwort, ich hoffe ich habe nicht en eindruck erweckt, sie unter druck setzen zu wollen, aber d.u.-termin ist leider d.u.-termin.
unwichtige neutrale gedanken
versuche ich ihnen um den 25.mai zu senden.
planen sie 2 seiten ein.
das wäre ganz hervorragend, ich werde jetzt dahingehend umplanen. hoffentlich muss ich am 25. nicht, von ihren unwichtigen gedanken erleuchtet, das ganze buch umschreiben...
für ihren vortrag wünsche ich ihnen viel erfolg und viel spaß in tokyo natürlich.
ihr kai bernau
From: | Helmut Schmid |
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Subject: | on the last day of the deadline |
Date: | May 25, 2005 05:00:42 GMT+02:00 |
To: | Kai Bernau |
kai bernau
hier ist mein text
wie immer, nichts besonderes...
gruss aus japan
erfolg in ihrer arbeit
helmut schmid
2005 05 25
i expect the sound in typography
is there neutrality in graphic design, in typography? asked me kai bernau. and i can answer immediately with the words of lissitzky: ‘one belongs here or there – there is no middle.’ i can only stand on one side and not on two sides to be save. i stand for asymmetry and i stand for the sans serif. under these conditions my design develops not from my feeling but from the content.
neutrality would ask for a typography that all people accept. this is surely not in my interest and surely not in the interest of the reader either. we need the variery, the freedom of our passionate typographic religion. and in this sense we need the inventors (or re-inventors) of the weel every now and then. a cameleon changes according to surrounding. some designers change according to style. (our style makers are at the moment a bit out of imagination. designers have to wait for the next wave)
typography means to work with typfaces on a given area. from a typeface i expect character – good or bad. from a typeface i expect a smell – good or bad. from a typeface i expect the sound in typography. neutrality would be like sexlessness. and who can like that?
helvetica is not neutral as designers in the past and present have expressed it to sell their typefaces, their typography, or their books. helvetica’s character is that it has no particular character. with such typefaces almost all designers can make a design.
univers, and i am talking about the lead type from the late 50s, has a feeling. it has elegance and it has warmth. designed by adrian frutiger, it has the breath of emil ruder. to work with univers needs a bit of work and a bit of patience. ruder and his students at the basel school developed the sound of univers. the typeface did not appeal to the constructivists of zurich nor to the pragmatists of ulm. ‘the design (of univers) is a non-starter’ wrote in 1964 the bristish designer anthony froshaug. he must have been disapointed by the success of the typeface.
but can we speak of a univers success? we have different versions from different makers? we have the typeface multiplied from 21 to 59? univers is only univers when it is used properly. in the hands of a starter, univers is just as dull or, lets use the word, as ‘neutral’ as any other sans serifs.
the essential of typography is not in the style but in the content.
helmut schmid
written on the last day of the deadline for kai bernau
2005 05 25 / 12:00